Schleichende Gefahr für Ihre Zähne: Zahnwurzelkaries
Was ist Zahnwurzelkaries?
Im Allgemeinen entsteht Karies, wenn Bakterien im Mund schädliche Säuren bilden, die den Zahnschmelz angreifen. Während herkömmliche Karies vor allem die Zahnkronen betrifft, dringt Zahnwurzelkaries in tiefere Bereiche der Zähne vor. Da die Wurzeloberfläche nicht durch harten Zahnschmelz geschützt ist, sondern lediglich durch eine dünne Schicht aus Zahnzement, ist sie anfälliger für bakterielle Angriffe. Eine Karieserkrankung kann schlimmstenfalls die Zerstörung des Kiefergewebes oder Zahnverlust zur Folge haben.
Zahnwurzelkaries tritt häufig bei älteren Menschen auf, da sich das Zahnfleisch mit zunehmendem Alter zurückzieht und die Zahnhälse freilegt. Zahnwurzelkaries wird auch als Alterskaries bezeichnet, weil die meisten Erkrankten das 60. Lebensjahr überschritten haben. Jedoch können auch jüngere Menschen betroffen sein, oft infolge einer schlechten Mundhygiene oder bei bestehenden Zahnfleischerkrankungen wie Parodontitis. Im Geschlechtervergleich erkranken Männer häufiger an Zahnwurzelkaries als Frauen.
Symptome und Folgen
In den frühen Stadien bleibt Zahnwurzelkaries oft unbemerkt, da sie schwer sichtbar und anfangs schmerzfrei ist. Erst im fortgeschrittenen Stadium treten folgende Symptome auf:
- Schmerzen beim Kauen oder bei Druck
- Empfindlichkeit gegenüber Kälte und Hitze
- Zahnfleischbluten und -schwellungen
- Rückgang des Zahnfleisches und Lockerung der Zähne
Unbehandelt kann Zahnwurzelkaries zu schwerwiegenden Problemen wie Zahnabszessen, Zahnfleischentzündungen und sogar Zahnverlust führen.
Risikofaktoren
Die häufigsten Ursachen für Zahnwurzelkaries sind:
- schlechte Mundhygiene und starke Plaquebildung
- Alkohol- und Tabakkonsum
- Nebenwirkungen bestimmter Medikamente
- chronische Erkrankungen wie Diabetes
- Tragen von Teilprothesen
- zu festes Zähneputzen, das die Zahnhälse beschädigt
So beugen Sie vor
Vor allem ältere Menschen sollten der Zahngesundheit besondere Aufmerksamkeit schenken. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt und eine gründliche Mundhygiene sind unerlässlich. Folgende Maßnahmen helfen, Zahnwurzelkaries zu vermeiden:
- gründliches Zähneputzen mit fluoridhaltiger Zahnpasta (zweimal täglich)
- schonendes Zähneputzen mit passender Technik
- Verwendung von Zahnseide
- zuckerarme Ernährung
- Kauen von zuckerfreiem Kaugummi und ausreichend Flüssigkeitszufuhr für eine bessere Speichelproduktion
Behandlungsmöglichkeiten
Wird Zahnwurzelkaries frühzeitig erkannt, können lokale Präparate eingesetzt oder der Zahn mit Schutzlack von dem Zahnarzt zur Remineralisierung überzogen werden. So kann die Ausbreitung von oberflächlicher Zahnwurzelkaries gestoppt werden. Fortgeschrittene Fälle erfordern restaurative Maßnahmen, bei denen das von Karies befallene Gewebe entfernt und die Zähne mit Füllungen oder Kronen behandelt werden. In schweren Fällen ist eine Wurzelbehandlung oder sogar eine Zahnfleischtransplantation notwendig, um geschädigte Bereiche wiederherzustellen. Bei der Wurzelbehandlung entfernt der Zahnarzt das infizierte Gewebe aus dem Wurzelkanal und reinigt ihn gründlich.
Unsere Empfehlung: Achten Sie auf eine gute Mundhygiene und regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt – denn Ihre Zähne sind ein wichtiger Bestandteil Ihrer Lebensqualität, egal in welchem Alter!