Zahnfleischrückgang - Urache bis Behandlung

10.09.2021

Zahnfleischrückgang- Symptome, Ursachen, Risiken, Behandlung und Prävention

Alle Informationen über Zahnfleischrückgang

75% der Deutschen haben im Laufe ihres Lebens mit Zahnfleischrückgang in Folge einer Zahnfleischentzündung Erfahrungen gemacht, der Zahnfleischschwund (Gingivarezession) tritt altersbedingt auf oder kann durch eine Zahnerkrankung hervorgerufen werden. Dabei zieht sich das Zahnfleisch, welches den Zahnhals vor Bakterien und anderen Reizen schützt, immer mehr zurück, so dass die Zahnhälse ungeschützt freiliegen und die Wurzeloberfläche des Zahns sichtbar wird. Zahnfleischrückgang kann schwerwiegende zahngesundheitliche Folgen nach sich ziehen. Im Folgenden klären wir über die Symptome, die Ursachen, die Risiken, die Behandlung und die Prävention dieser Zahnerkrankung auf.

Symptome

Punktuell auftretende Symptome wie schmerzempfindliche Zähne, starker Mundgeruch und schlechter Mundgeschmack, geschwollenes und/oder gerötetes Zahnfleisch und Blut beim Zähneputzen oder bei der Benutzung von Zahnseide können auf Zahnfleischrückgang hinweisen. Falls Ihre Zähne ,,länger‘‘ wirken, deutet dies ebenfalls auf einen Volumenverlust des Zahnfleisches und somit auf Gingivarezession hin.

Ursachen

Die Ursache für Zahnfleischschwund liegt meist in einer Zahnfleischentzündung, welche durch eine mangelhafte Zahn- und Mundhygiene hervorgerufen wird. Dabei werden durch unzureichende Zahnreinigung Bakterien und Keime gefördert, jedoch kann auch zu intensives Putzen das Zahnfleisch durch die harten Borsten der Zahnbürste beschädigen.

Ebenso können Zahnfehlstellungen, chronisches Zähneknirschen oder eine schlechtsitzende Prothese oder Zahnspange eine Zahnfleischentzündung zur Folge haben. Darüber hinaus schaden ungesunde Ernährung und der Konsum von Nikotin dem Zahnfleisch, letzteres hemmt die Durchblutung und schwächt dadurch die Abwehrzellen bei der Bekämpfung der Erreger. Laut Studien ist das Risiko, als Rauchender an Parodontitis (schwere Form der Zahnfleischerkrankung) zu erkranken, 5-6 mal höher.

Risiken

Je fortgeschrittener der Zahnfleischschwund, desto mehr angreifbare freigelegte Zahnhälse - dies kann zu Zahnhalskaries führen, im schlimmsten Fall greifen die Erreger auch die Zahnwurzel an oder der ganze Kieferknochen wird bei einer Zahnbettentzündung gefährdet. Dabei kann sich der Kieferknochen auflösen, so dass die Zähne ihre Verankerung verlieren. Bei einer Parodontitis bilden sich Zahnfleischtaschen, durch welche Keime in die Gewebestrukturen und die Knochen dringen können, die den Zahn umfassen. Die Folge sind ebenfalls Zahnlockerung und nachfolgender Zahnausfall.

Behandlung

Sollten bei Ihnen einige der oben genannten Symptome auftreten, ist ein Arztbesuch notwendig. Bei frühzeitiger Diagnose lässt sich der Zahnfleischrückgang durch die ärztliche Behandlung der den Zahnfleischschwund auslösenden Erkrankung stoppen. Die natürliche Zahnfleischrückbildung ist nicht möglich, der Schaden ist irreversibel und kann nur durch eine Zahnfleischtransplantation behoben werden. Dabei wird Gewebe aus dem umliegenden Zahnfleisch und Gaumen entnommen und transplantiert, was auch eine ästhetische Verbesserung zur Folge hat (Zähne wirken nicht mehr ,,lang‘‘). Darüber hinaus ist die Parodontalbehandlung eine beliebte Behandlungsmethode, hierbei entfernt der Zahnarzt Plaque- und Zahnsteinbeläge ober- und unterhalb des Zahnfleischrandes. Bei besonders schweren Fällen ist auch ein chirurgischer Eingriff, die Parodontalchirurgie, eine Option.

Prävention

Um einer Gingivarezession vorzubeugen, werden die klassischen Zahnpflegetipps empfohlen: Mindestens zweimal täglich sollte man eine gründliche Zahnreinigung mit fluoridhaltiger Zahnpasta vornehmen und dabei besonders auf die Zahnzwischenräume, Implantate und Brücken achten (z.B. Zahnseide oder Interdentalbürsten benutzen). Des Weiteren helfen die Benutzung von antibakteriellem Mundwasser, eine halbjährliche Vorsorgeuntersuchung beim Zahnarzt und zweimal jährlich eine professionelle Zahnreinigung. Außerdem ist die richtige Ernährung maßgeblich für gesundes Zahnfleisch, welches mit genug Nährstoffen und Vitaminen (besonders Vitamin A, C und Spurenelement Selen) versorgt werden sollte.