Behandlung eines toten Zahns

06.05.2022

Toter Zahn- was tun?

Behandlung von toten Zähnen

Grundlegendes

Man spricht von einem "toten Zahn", wenn seine Vitalfunktionen nicht mehr intakt sind. In diesem Fall sind die Nerven und Blutgefäße im Zahninneren abgestorben und die Versorgung des Zahns mit Nährstoffen im Zuge der "Pulpanekrose" (Absterben des Zahnmarks) unterbunden. Oft bleibt das Absterben eines Zahns unbemerkt, da der abgestorbene Nerv keine Schmerzimpulse mehr abgibt. Ein erster Hinweis ist die auffällige Farbänderung des Zahns.

Warum stirbt ein Zahn ab?

Die Ursachen für ein Zahnabsterben sind vielfältig. Meistens werden Blut- und Nervengefäße im Zahnmark (Pulpa) durch Kariesbakterien so geschädigt, dass diese absterben. Die Kariesbakterien durchdringen auf ihrem Weg den Zahnschmelz und erreichen so das Zahnmark. Jedoch kann auch ein Zahntrauma, beispielsweise durch einen Unfall hervorgerufen, Pulpanekrose zur Folge haben. Die Folgen von einem harten Schlag auf den Kiefer oder abgebrochenen Zahnstücken treten oft erst Jahre später auf. Generell gilt: Wenn der Zahn Nerv stirbt, stirbt auch der Zahn.

An welchen Symptomen erkenne ich einen devitalen Zahn?

Zu den ersten Symptomen gehört die dunkle Verfärbung des Zahns (von gelb über grau bis hin zu schwarz). Darüber hinaus sind eine erhöhte Kälte-, Wärme- und Druckempfindlichkeit am Zahn, ein veränderter Geschmackssinn und fauliger Mundgeruch Warnsignale, die man ernst nehmen sollte. Bei Schmerzen beim Kauen oder Aufbeißen oder einer Entzündung von Zahnfleisch oder -wurzel (sichtbar durch eine "dicke Backe") sollte unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden. Die Bakterien und Toxine, welche vom toten Zahn ausgehen, gelangen über das Blut- und Lymphsystem in den ganzen Körper und können dort erheblichen Schaden anrichten.

Wie kann ein devitaler Zahn meiner Gesundheit schaden?

Der Körper funktioniert als zusammenhängender Organismus, so können Bakterien und Pilze aus dem Mundraum weitere Organe befallen. Eine Pulpanekrose kann Beeinträchtigungen des Atmungssystems, des Verdauungstrakts und der Gelenke sowie Schlaganfälle hervorrufen. Neben Organproblemen und chronischen Erkrankungen gehören auch psychische Beschwerden zu den möglichen Folgen.

Wie kann ein toter Zahn behandelt werden?

Endodontie und Extraktion bilden die beiden möglichen Behandlungsmethoden. Bei der Endodontie bzw. Wurzelkanalbehandlung werden abgestorbenes Gewebe und Bakterien, die die Infektion verursacht haben, aus dem Kanalsystem der Zahnwurzeln entfernt. Darauf folgt eine gründliche Reinigung der Wurzelkanäle, die anschließend mit einem speziellen Füllmaterial gegen Bakterien abgedichtet werden. Zuletzt wird der Zahn rekonstruiert, optional kann das ästhetische Ergebnis noch durch Zahnaufhellung oder Veneers verbessert werden. Im "worst case", also falls der tote Zahn nicht mehr gerettet werden kann, kommt die Extraktion, also das Ziehen des Zahns, zum Einsatz. Diese wird unter lokaler Betäubung durchgeführt. Danach gibt es verschiedenen Zahnersatzmöglichkeiten wie festsitzende Brücken oder Zahnimplantate.

Welche präventiven Maßnahmen kann ich ergreifen?

Eine gründliche Zahnhygiene, d.h. tägliches Zähneputzen und die Verwendung von Zahnseide zur Plaque Vermeidung, ist Voraussetzung für gesunde Zähne. Zudem sollte man nach einem Unfall, bei dem auch der Kieferbereich betroffen war, eine Zahnarztpraxis aufsuchen. Auch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Zahnarzt sind für eine Früherkennung unumgänglich.