Schiefe Zähne - Was tun?

01.07.2022

Schiefe Zähne im Erwachsenenalter? Das können Sie tun!

Was tun bei schiefen Zähnen

Feste Zahnspangen, um schiefe Zähne zu begradigen, verbindet man hauptsächlich mit Jugendlichen. Doch besonders bei 30- bis 50-jährigen sind Zahnfehlstellungen keine Seltenheit. Abgesehen von der Ästhetik können diese auch funktionell stören und die Lebensqualität beeinträchtigen, wenn man sich zum Beispiel nicht mehr traut, vor anderen zu lächeln. Aber seien Sie unbesorgt- für Zahnkorrekturen gibt es keine Altersgrenze!

Warum kommt es zu Fehlstellungen?

Ob ein zu enger Kiefer, der den Zähnen nicht genügend Platz lässt, die Angewohnheit, nachts mit den Zähnen zu knirschen oder der natürliche Zahnabrieb im Laufe der Jahre- Zahnfehlstellungen können verschiedene Ursachen zugrunde liegen! Beim physiologischen Mesialdrift verkürzt sich der Zahnbogen durch den Abrieb der Zahnkronen beim Kauen natürlicherweise. Damit keine Lücken entstehen, wandern die Zähne automatisch zur Kiefermitte (Zahnwanderung im unteren Frontzahnbereich). Des Weiteren sollten Zahnfleischerkrankungen wie Parodontitis unbedingt ernst genommen werden. Im Zuge der Krankheit ziehen sich Zahnfleisch und Knochen zurück, so dass die Zähne im Kiefer freiliegen und schlimmstenfalls ausfallen, in jedem Fall aber kippen und wandern. Überdies fehlt den Zähnen die Belastung, da der Mensch kaum mehr harte Lebensmittel kaut, ebenso kommt es jedoch auch zu Fehlbelastungen durch Zunge und Wangen.

Was haben Fehlstellungen zur Folge?

Zahnfehlstellungen können Nackenverspannungen, Zähneknirschen, Schmerzen in den Gelenken, Sprachfehler, Tinnitus, die Abnutzung der Kauflächen und extreme Plaquebildung in den Zahnzwischenräumen, die durch die schiefen Zähne entstanden sind, zur Folge haben. Das Risiko, an Karies oder Parodontitis zu erkranken, erhöht sich ebenfalls.

Welche Behandlungsmöglichkeiten/ präventiven Maßnahmen gibt es?

Für Betroffene von Zähneknirschen gibt es individuell angepasste Aufbiss-Schienen, die ein Zahnarzt anfertigt, nachdem ein Abdruck vom Kiefer genommen wurde. Menschen mit einem zu schmalen Kiefer können es mit einer Gaumennahterweiterung versuchen. Die sogenannte ,,Aligner‘‘-Therapie eignet sich besonders bei kleineren Fehlstellungen, die hauptsächlich aus ästhetischen Gründen behoben werden sollen. Dabei werden individuell angefertigte, transparente Zahnschienen getragen. Bei einer festen Zahnspange kann es Monate bis Jahre dauern, bis Ergebnisse sichtbar sind. Um die Zähne dann langfristig in dem korrigierten Zustand zu behalten, wird häufig ein dünner Draht (Retainer) zu Stabilisierung hinter den Zähnen angebracht. Dennoch bleibt als präventive Maßnahme die Kontrolluntersuchung beim Zahnarzt, um Knirschen und Zahnerkrankungen frühestmöglich zu erkennen und ihnen vorzubeugen.

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten?

Eigentlich übernehmen die Krankenkassen nach dem 18. Lebensjahr nur noch bei besonders schweren Fällen, wenn beispielweise chirurgisch eingegriffen werden muss, die Kosten einer Zahnkorrektur. Eine Ausnahme bildet dabei die Korrektur einer Zahnfehlstellung, die durch einen Unfall verursacht wurde. Man sollte von Versuchen absehen, anstatt einer professionellen Behandlung die Fehlstellung selbst zu beheben. Eine Zahnkorrektur beim Fachmann ist unumgänglich, wenn man Schmerzen oder größere Schäden vermeiden möchte.